„Setz‘ dich gerade hin!“ Diese Ermahnung mussten wir uns als Kinder wahrscheinlich sehr häufig anhören, denn zu oft haben wir in der Schule und auch zuhause praktisch auf dem Stuhl gehangen und alles andere als gerade gesessen. Selbst heute im Erwachsenenleben müssen wir uns selbst immer wieder korrigieren und im Kopf ermahnen gerade vor dem PC zu sitzen und die Schultern nicht immer hängen zu lassen. Denn nicht nur unser Körper und unsere Muskeln danken uns eine aufrechte Haltung, sondern auch unsere Gedanken. Ja, tatsächlich färbt unsere Körperhaltung auf unsere geistige Haltung ab.
Doch warum ist das so? Warum können wir mit unserer Körperhaltung auch unsere Gedanken und Stimmungen beeinflussen? Ganz einfach! Es ist nicht nur wissenschaftlich erwiesen, dass Gehirn und Körper eine untrennbare Einheit bilden, sondern, dass sie unmittelbar aufeinander reagieren. Das heißt also im Umkehrschluss, dass man seine Stimmung mittels einer Korrektur der Körperhaltung beeinflussen kann. Eine sehr wertvolle Information, die Lust auf einen Selbstversuch macht!
Reflektieren Sie doch zunächst einmal Ihre heutige Stimmung und überlegen Sie, ob Ihre aktuelle Körperhaltung das gleiche ausdrückt. Na, zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?
Sind Sie angespannt, sitzen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit mit hochgezogenen Schultern vor dem PC. Wenn Sie konzentriert sind, dann kriechen Sie quasi in den Computerbildschirm hinein und wenn Sie völlig entspannt sind, dann sind Ihre Muskeln und Ihre Sitzhaltung komplett locker. Haben Sie hingegen einfach keine Motivation für die täglichen Aufgaben, dann ist es wahrscheinlich, dass Sie auf Ihrem Stuhl „herumhängen“. Erkennen Sie sich wieder? Dann sollten wir diese Muster nun dazu nutzen, unsere Gedanken zu beeinflussen. Machen Sie doch einfach mit!
Versuchen Sie dann, wenn Sie mal wieder voller Anspannung sind, einfach mal bewusst die Schultern zu lockern, sich an den Stuhl anzulehnen oder sich mal kurz auszuschütteln. Halten Sie den Kopf hoch und fixieren Sie einem Punkt in der Ferne. Schon nach kurzer Zeit werden Sie merken, wie die Spannung von Ihnen abfällt. Das gleiche funktioniert natürlich auch, wenn Sie sich schlecht motivieren können. Setzen Sie sich dafür an den Schreibtisch, halten Sie den Rücken gerade und legen Sie die Unterarme auf dem Schreibtisch auf, so dass sie jederzeit bereit wären in die Tasten zu hauen. Noch einmal durchatmen und schon signalisiert Ihr Körper ihrem Hirn, dass Sie bereit für neue Aufgaben sind – und schon haben Sie sich selbst ausgetrickst! Klingt doch gut, oder?
Auch im Alltag hilft Ihnen eine gute Körperhaltung dabei eine positive Stimmung und Ausstrahlung zu haben. Niemand fühlt sich von Menschen angezogen, die immer mit Blick auf den Boden, schlurfenden Schritten und hängenden Schulter unterwegs sind. Sie wirken dadurch nicht nur unnahbar, sondern auch wenig selbstbewusst. Straffen Sie also auch unterwegs die Schultern und richten den Blick auf. Das macht nicht nur attraktiv, sondern lässt Sie selbstbewusst und offen wirken – testen Sie es mal!
So klappt es ganz selbstverständlich mit der richtigen Haltung!
Vielen Menschen fällt es sehr schwer eine gute Körperhaltung einzunehmen. Nur wenn Sie ganz bewusst daran denken, erreichen Sie einen aufrechten Gang, gerade Schultern und einen wachen Blick nach vorne. Doch wie so vieles im Leben ist das einfach nur eine Frage der Übung! Nehmen Sie sich jeden Tag ein paar Minuten, um sich bewusst aufzurichten, die Schulterblätter nach unten zu ziehen und den Blick gerade aus in die Ferne schweifen zu lassen. Oder wenn Sie lieber mit Anleitung üben, gönnen Sie sich einfach einen Yoga-Kurs. Hier kommen Körper und Geist auf keinen Fall zu kurz und die gute Haltung kommt fast von alleine!