Konflikbewältigung – KONFLIKTE KONSTRUKTIV LÖSEN

Ob im Job, in der Beziehung, in der Familie oder mit uns selbst – Konflikte müssen immer und überall gelöst werden.

Konflikte entstehen, wenn mindestens 2 verschiedene Ziele, Erwartungen oder Wertvorstellungen aufeinandertreffen. Es ist das Normalste der Welt, dass Konflikte entstehen, entscheidend ist jedoch immer wie sie schnellstmöglich gelöst werden können.

Sicher kennen auch Sie jede Menge Konfliktsituationen, denn sie sind überall zu finden. Im Vorteil ist der, der sich mit Konfliktmanagement auskennt und ein paar Konfliktsituationen im petto hat.

Wir verraten Ihnen hier, wie Sie in nur wenigen Schritten Konflikte erkennen und vermeiden können:

Früherkennung

Nicht mehr offen miteinander reden, Informationen bewusst zurückhalten, zunehmende Sticheleien, aber auch zunehmendes Desinteresse (nur noch das Notwendigste tun, keine Entscheidungen fällen, häufige Fehler, Vorschriften zunehmend pedantischer auslegen und einhalten) sind typischen Konfliktsignale.

Je früher ein Konflikt erkannt und angesprochen wird, desto besser. Mit etwas Glück lässt sich der Konflikt vermeiden oder entschärfen. Im Gespräch stellt sich der vermeintliche Konflikt häufig als Missverständnis heraus und tatsächlich existieren keine sich wiedersprechenden Ziele.

Erkenntnis 1: Kommunikation ist der Schlüssel zur Lösung!

Konfliktvermeidung

Manche glauben, dass man Konflikte möglichst vermeiden sollte. Die Erfahrung zeigt, dass das nicht funktioniert. Konflikte wird es immer geben, wenn wir mit anderen agieren. Wer der Aussprache aus dem Weg geht, tut sich und seinem Umfeld keinen Gefallen. Der (vermeintliche) Konflikt ist Nährboden für negative Gefühle, Wut, schlechte Stimmung und früher oder später kommt es zur Eskalation.

Erkenntnis 2: Konflikte zu vermeiden bedeutet nicht Harmonie!

Perspektive wechseln, Positives unterstellen und Respekt

Versetzen Sie sich in die Situation ihres Konfliktpartners. Wie würden Sie sich an seiner Stelle verhalten? Meistens stellen wir dabei fest, dass wir uns vermutlich genauso verhalten würden. Richtig und falsch gibt es nicht. Beide Ansichten haben ihre Berechtigung und ihren Hintergrund. Vergessen Sie das nicht!

Und auch wenn Sie die Ansichten der Konfliktpartei keinesfalls teilen, behandeln Sie sie mit Respekt, nehmen Sie Rücksicht, werden Sie keinesfalls beleidigend oder persönlich. Lassen Sie Ihren Gegenüber ausreden, auch wenn Sie die Meinung nicht teilen und gerne wiedersprechen würden. Statt sich auf die Unterschiede zu fokussieren, stellen Sie lieber Gemeinsamkeiten heraus, so kann eine Lösung gefunden werden und ggfs. alle Parteien zufriedengestellt werden.

Erkenntnis 3: Eine richtige oder falsche Position gibt es nicht!

Ursachenforschung, Verantwortung übernehmen

Bevor es zu einer Lösung kommen kann, sollten zunächst die Konfliktpunkte identifiziert werden. Jetzt ist Ursachenforschung gefragt. Die Analyse der folgenden Fragen könnte dabei hilfreich sein:

  • Warum ist dieser Konflikt entstanden?
  • Welche Rolle spiele ich dabei?
  • Wo liegen die Unterschiede in den Positionen?
  • Was sorgt für Konfliktpotential?

Hören Sie sich die Meinung des Gegenübers genau an und vergleichen Sie diese mit Ihrer. Sie sollten sich fragen, wo Sie Fehler gemacht und somit zur Konfliktbildung beigetragen haben. Auch die eigene Meinung sollte in Frage gestellt werden und mit dem Wissen über die Meinung Ihres Konfliktpartners und den Beweggründen können Sie das Verhalten besser nachvollziehen und am Ende rücken Sie vielleicht sogar von Ihrer Position ab.

Erkenntnis 4: Ursachenklärung ist unverzichtbar! Ohne Klärung, keine Lösung.

Lösungssuche

Sie kennen jetzt den Standpunkt Ihres Konfliktpartners und Ihren eigenen. Die Konfliktpunkte sind offen dargelegt. Jetzt ist es an der Zeit über passende Lösungsvorschläge nachzudenken, vielleicht verschiedene Lösungsansätze miteinander zu kombinieren und im Idealfall Kompromisse zu schließen. Es kann natürlich vorkommen, dass Sie bei dem Kompromiss auf den anderen mehr zugehen, als der Konfliktpartner auf Sie. Am Ende sollten es sich für keine der beiden Parteien wie eine Niederlage anfühlen.

Erkenntnis 5: Zu Kompromissen bereit sein!

Konfliktverarbeitung

Außenstehende um ihre Einschätzung oder Hilfe zu bitten ist immer gut. Auch zur abschließenden Konfliktbewältigung oder –verarbeitung ist es oft hilfreich, noch einem Dritten davon zu erzählen, um endgültig damit abzuschließen.

Besonders bei Konflikten die wir mit uns selbst austragen, ist es ratsam, sich Rückmeldung von anderen zu holen, denn auch hier kann es zur Eskalation kommen und das ist alles andere als harmlos.

Erkenntnis 6: Keinen Groll gegenüber seinem Konfliktpartner hegen. 

Auch absolute Profis im Konfliktmanagement können nicht jeden Konflikt oder Streit vermeiden. Gerade Machtkonflikte sind oft nur schwer aus der Welt zu schaffen. Aber wenn Sie einen Konflikt frühzeitig (an)erkennen, sich damit auseinandersetzen und dann auch noch bereit sind nach kreativen Kompromissen zu suchen und offen zu kommunizieren, sind Sie auf dem richtigen Weg einen Konflikt zu eliminieren.

Und halten Sie immer im Hinterkopf: Konflikte sind keine Anzeichen, dass Menschen nicht zusammenpassen!